Es stehen wieder Wahlen an!
Bei den Hochschulwahlen ist deine Stimme wichtig. Ab dem 11.06. BAGLS wählen.
Wahlprogramm
Bamberger Grün-Linke Studierendeninitiative – was wollen wir eigentlich? Schon seit einigen Jahren sind wir im Studierendenparlament die stärkste politische Kraft. Wir stellen Anträge, beteiligen uns an Diskussionen und schicken Leute in wichtige Ämter und Gremien. Dadurch prägen wir die Studierendenvertretung durch unsere Inhalte – wir positionieren uns zu Geschehnissen inner- und außerhalb der Universität. Dadurch konnten wir schon viel erreichen – das findest du unter dem Reiter “Unsere Erfolge”. Und auch für dieses Jahr haben wir uns viel vorgenommen…
Klimagerechtigkeit
... in der Mensa
Ernährungspraktiken haben einen großen Einfluss auf die klimaschädlichen Emissionen, mit denen der Mensch sich seine eigene Lebensgrundlage nimmt. Wir denken diese weltweite Herausforderung lokal und setzen uns für klimagerechte Ernährung in der Mensa ein. Das heißt: Eine sozialverträgliche CO2-Bepreisung und eine Ausweitung des veganen Angebots. Wir wollen einen veganen Tag pro Woche. Außerdem jeden Tag ein veganes Gericht in den Cafeterien. So erhalten wir ein nachhaltiges, günstiges und leckeres Essensangebot, das jede*r annehmen kann.
… Auf dem Weg zur Uni
Die Universität ist von der Stadt nicht getrennt – im Gegenteil: Wir machen über 10% der Stadtbevölkerung aus und das ist auf den Radwegen sichtbar. Wir setzen uns für sichere Fahrradwege und einen Ausbau des Radnetzes in Bamberg ein. Wer nicht radelt, ist auf den städtischen ÖPNV angewiesen und braucht günstige Mobilitätsoptionen. Als Studierendeninitiative wollen wir einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel im Raum Bamberg, das heißt zum Beispiel regelmäßige Busse, die zwischen den Unistandorten pendeln. Zudem brauchen wir ein bezahlbares Ticket: Wie im Sommer 2022 fordern wir, dass unser Semesterticket als Deutschlandticket gilt und der Preis von 29 Euro deutlich gesenkt wird.
… wo Entscheidungen getroffen werden
Dass es heute ein Nachhaltigkeitsbüro gibt, zeigt: Wir sind die Gruppierung, die Klima thematisiert. Ob in zahlreichen Anträgen im Studierendenparlament (Solaranlagen, Begrünung etc.) oder der Arbeit an der Nachhaltigkeitsstrategie. – #wirbackensan.
Solidarität
… gegen Diskriminierung
Studieren ist nicht für alle gleich. Deshalb arbeiten wir an realer Gleichstellung und setzen uns unter anderem für Gendergerechtigkeit und Barrierefreiheit ein – auch in der Sprache. Wir berücksichtigen den Faktor Intersektionalität und wollen die Anliegen unsichtbar gemachter Studierender ins Parlament bringen. Die Unterstützung von allen Menschen in schwierigen Lebenslagen sowie die Interessen internationaler Studierender liegen uns am Herzen.
… mit dir
Echte Hochschulpolitik hat alle im Blick. . Daher setzen wir uns für Verbesserungen der universitären Infrastruktur ein, die allen zugute kommen. Deswegen fordern wir Ruheräume für ruhige Pausen, eine Ausweitung der englischen Webpräsenz, eine Verlängerung der Bibliothek-Öffnungszeiten, und eine bessere Ausstattung der Arbeitsräume und vieles mehr. Wenn du ein Problem hast, kannst du jederzeit auf uns zukommen – wir bringen es in die Studierendenvertretung.
Studentische Mitbestimmung
… paritätisch
Als Studierende sind wir die größte Gruppe an der Universität – trotzdem haben wir weniger Macht als alle anderen. Eine demokratisch organisierte Universität hat sich nicht vor ihren Studierenden zu fürchten – und traut ihnen gleichberechtigte Teilhabe zu. Das heißt, dass Studierende genauso wie Professor*innen und der akademische Mittelbau in allen Gremien paritätisch vertreten sein sollen. Dafür stehen wir.
… wertgeschätzt
Wir setzen uns dafür ein, dass die Studierendenvertretung – genauso wie jedes Ehrenamt im Kontext der Universität – die Wertschätzung erfährt, die ihr gebührt. Gegenwärtig laufen wir Gefahr, Engagement als selbstverständlich hinzunehmen. Wir zielen auf Aufwandsentschädigungen, etwa für hohe Ehrenämter im Studierendenparlament, ab. Zusätzlich sollte es ECTS-Punkte für aktive Studis geben. Dadurch machen wir die Studierendenvertretung zugänglicher und attraktiver für alle.
… neu gedacht
In allen Bundesländern außer Bayern ist es längst üblich, dass Studierende ihre Angelegenheiten weitestgehend selbst regeln – wofür die Verfasste Studierendenschaft existiert. Formen der Selbstverwaltung müssen bayernweit eingeführt werden, beginnend hier vor Ort: Wir wollen hier eine Verfasste Studierendenschaft etablieren! Zusammen mit unseren Bündnispartner*innen holen wir die Uni Bamberg aus der Vergangenheit in die Zukunft.
Lerne unser Kandidierenden kennen
[Text]
1. Anna Tabea Feifel
2. Louisa Issing
3. Jana Wucherer
4. Hanna Wagner
5. Elias Leikeb
6. Nicole Rupp
7. Elia Tollmien
8. Jule Schoof
9. Konstantin Behling
Lehramt
10. Minja Bosien
Psychologie
11. Lena Werner
Lehramt
12. Paula Müller
Berufliche Bildung
13. Miranouk Schleier
Soziologie
14. Carolin Heinrich
Psychologie
15. Teresa Kressel
Politikwissenschaft
16. Ole Littke
Psychologie
17. Benedikt Siebauer
Psychologie
Unsere Antworten zum Wahl-O-Mat
Mensa
Die Preise der Mensa-Gerichte sollten deren CO2-Fußabdruck berücksichtigen.
Ja. Klimafreundliche Ernährung darf nicht die teuerste Option sein. Gerade Fleisch sollte zukünftig wieder als Luxusprodukt begriffen werden (der Begriff Sonntagsbraten kommt nicht von irgendwo…). Vegane Ernährung, die in der Masse von einer solchen Bepreisung nicht betroffen wäre, wird natürlich an den selben Standard gehalten. Ziel: Günstiges Essen für alle (- Luxus für die, die ihn möchten.)
Fleischgerichte gehören zu einem ausgewogenen Essensangebot in der Mensa dazu.
Nein. Eine vegane Ernährung ist für jeden Menschen geeignet, so sie denn ausgewogen ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt pro Woche (!) höchstens 600 Gramm Fleisch (das entspricht ca. Xxx Scheiben Salami oder Schnitzel oder ähnlicher griffiger Vergleich). Wir folgen der Wissenschaft, wenn wir sagen: Täglicher Fleischkonsum ist ungesund.
In der Mensa sollte es jeden Tag eine vegane Option geben.
Ja. An unserer Universität ernähren sich viele Menschen vegan – lange Schlangen für das vegane Angebot sprechen für sich. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber vor allem ist vegane Ernährung für fast alle Menschen möglich, ob sie sich nun im Sonstigen auch vegan ernähren oder nicht.
Studierendenvertretung
Die Arbeit des Studierendenparlaments sollte sich ausschließlich auf die Universität und lokale Themen in Bamberg beziehen.
Nein. Ein Sechstel der Bevölkerung Bambergs studiert – die Universität und die Außenwelt sind nicht scharf trennbar. Dem Studierendenparlament muss die Möglichkeit gegeben sein, sich so zu positionieren, wie es das selbst entscheidet. Aus unserer Perspektive sollte es dies auch tun, denn gesellschaftliche Konflikte spielen sich auch im universitären Kontext ab und dürfen bei hochschulpolitischen Angelegenheiten nicht außer Acht gelassen werden.
Um finanziell von der Universität unabhängig zu werden, sollte die Studierendenvertretung einen Semesterbeitrag von 5 bis 20 Euro erheben können.
Ja. In allen anderen Bundesländern in Deutschland ist das ganz normal. Nur in Bayern haben die Unileitungen solche Macht über die Finanzmittel der Studierendenvertretung. Das wollen wir ändern, indem wir auch hier eine verfasste Studierendenschaft einführen. Ein Semesterbeitrag, egal in welcher Höhe, würde das Finanzvolumen der Studierendenvertretung vervielfachen. Unabhängig davon setzen wir uns für eine Regelung ein, die finanziell belastete Studierende unterstützt, wenn der Semesterbeitrag zum Problem wird.
Die Studierenden haben zu wenig Mitspracherecht bei universitären Entscheidungen.
Ja. Alle Entscheidungsgremien der Universität müssen gleichberechtigt besetzt werden. Zur Zeit gilt dies für so gut wie keinen der Orte, an denen eigentliche Entscheidungen getroffen werden (z. B. Fakultätsräte, Senat). Wir haben maximal ein bis drei studentische Stimmen in allen wichtigen Gremien, die jederzeit von Professorium und Mittelbau überstimmt werden können.
Es ist attraktiv und einfach möglich, sich an der Universität in Vereinen oder der Studierendenvertretung zu engagieren.
Nein. Die erwähnten Gruppierungen erfahren zu wenig Würdigung, haben nur geringen Einfluss und arbeiten meist ohne jegliche Entlohnung. Ergebnis ist, dass sie sehr homogen werden – es engagieren sich unterm Strich häufig dieselben Menschen, während es für „Außenstehende“ (etwa internationale Studierende) schwer bleibt, Zugang zu erlangen. Ein größerer finanzieller Spielraum und mehr Mitentscheidungsmöglichkeiten könnten ein Hebel sein, um dies zu ändern.
Studium
Es gibt genug gut ausgestattete studentische Arbeitsräume.
Nein. Vor allem in der Klausurenphase fehlt es an Steckdosen, Einzelarbeitsplätzen und Gruppenräumen.
Ein Studium an der Universität Bamberg bereitet ausreichend auf das Berufsleben vor.
Nein. Wir können zwar nicht für alle Studiengänge sprechen, doch etwa in Lehramtsstudiengängen wird die landesweite Problematik der Praxisferne des Studiums gut sichtbar, und das, obwohl wir eine kleine und familiäre Uni sind und es einige Angebote gibt. Doch unsere Kritik bleibt hier nicht stehen: Aus unserer Sicht ist es nicht die einzige Aufgabe einer Uni, auf das Berufsleben vorzubereiten. Auch Persönlichkeitsentwicklung im Sinne humanistischer Ideale und politische Bildung sollten Ziel universitärer Bildung sein. Auch deshalb fordern wir, die Selbstbestimmung und Mitgestaltungsmöglichkeiten der Studierenden zu erhöhen.
Der Arbeitsaufwand für 30 ECTS kann durch 40 Stunden Studium pro Woche geleistet werden.
Nein. Obwohl wir auch hier nicht für alle reden können, ist klar: Die mit dem Anspruch von 30 ECTS pro Semester verbundene Regelstudienzeit hat sich als unhaltbar erwiesen. Im Schnitt wird sie laut statistischem Bundesamt um zwei Semester überschritten. Somit ist infragezustellen, ob 30 (wirklich erworbene) ETCS tatsächlich „nur“ Vollzeit – oder nicht viel mehr Arbeit – erfordern. Faktoren wie Erwerbstätigkeit, die Pflege Angehöriger oder Ehrenämter sollten in der Berechnung berücksichtigt werden, da sie viele Studierende betreffen und zur Überschreitung der Regelstudienzeit führen können.
Für alle Veranstaltungen eines Semesters sollte es in der Prüfungszeit einen frühen und einen späten Prüfungstermin geben, aus denen die Studierenden frei wählen können.
Ja. Dies ist an zahlreichen anderen Universitäten längst Praxis und hat sich auch bewährt. Außerdem sollte es möglich sein, dieselbe Prüfung innerhalb eines Semesters zu einem späteren Termin nachzuholen. Je nach Veranstaltung kann es zur Zeit dazu kommen, dass man infolge einer Kleinigkeit zwei Semester bis zum nächsten Prüfungstermin warten muss. Das ist unhaltbar.
Universität
Die Universität sollte mehr tun, um ihrer Rolle bei der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft gerecht zu werden.
Ja. Die Einrichtung des Nachhaltigkeitsbüros auf Initiative der BAGLS war bereits ein großer Fortschritt. Jetzt muss die Uni den Zielen nachkommen, die sie sich selbst gesteckt hat: Durch Nettonull im Universitätsbetrieb, in den Wohnheimen und der Mensa sowie durch die Umsetzung der Ziele in den Bereichen Studium und Lehre, Wissenschaft und Forschung oder Studierendeninitiative. Wir fordern, dass die Uni ihre eigenen Ziele einhält, eine gerechte Nachhaltigkeitsstrategie etabliert und dafür auch die Studierenden mehr einbezieht. Weiterhin sollte die Universität sich öffentlich und auf politischer Ebene für mehr Klimagerechtigkeit einsetzen und ihrer Verantwortung als Ort der Zukunft für junge Menschen gerecht werden.
Die Öffnungszeiten der Bibliotheken sollten ausgebaut werden.
Ja. Die Kürzung der Öffnungszeiten (beispielsweise der Teilbibliothek 1) sorgen inzwischen für eine Überlastung einzelner Standorte – so ist die Teilbibliothek 4 am Heumarkt gerade in der Klausurenphase häufig überfüllt. Für die Finanzierung ist eine Erhöhung der Studienzuschussmittel des Landes Bayern notwendig. Wir fordern von unserer Uni, dass sie sich auf Landesebene deutlich stärker für unsere Belange stark macht.
Die Universität leistet zu wenig, um auf die Diversität ihrer Studierenden einzugehen und Diskriminierung zu verhindern.
Ja. Die Barrierefreiheit zahlreicher Standorte ist katastrophal. Die Antidiskriminierungsstelle hat zu wenig Mittel zur Verfügung, um ihrer Arbeit realistisch nachzukommen, bei den nur wenigen verfügbaren Arbeitsstunden bleibt ihr Wirken auf das universitäre Leben stark begrenzt. Anträge, deren Umsetzung zu weniger Diskriminierung führen würden, wie Barrierefreiheit an allen Standorten oder Klausuren ohne vollen Namen (sondern mit Martrikelnummer) werden seit Jahren von der Unileitung als nicht machbar dargestellt. Es wäre eine umfassende Umfrage unter Studierenden und Universitätsangehörigen notwendig, um Probleme im Bereich der Gleichstellung zu identifizieren und diese unter der Berücksichtigung von intersektionalen Aspekten anzugehen.
Eignungsverfahren und andere Verwaltungstätigkeiten für internationale Studierende sollten mit einer Gebühr belegt werden.
Nein. Wir lehnen es ab, Studierende zu benachteiligen, nur weil sie nicht aus Deutschland kommen. Den Einwand, man müsse sparen, lassen wir nicht zu, da eine Gängelung internationaler Studierender die Universität langfristig ärmer (weil unattraktiver) macht. Sie leidet jetzt schon unter einem Studierenden-Rückgang. Die Hürden für internationale Studierende liegen ohnehin schon hoch genug (z. B. Webseiten des täglichen Bedarfs ausschließlich auf Deutsch verfügbar) und sollten abgebaut werden.
Studierende mit Nebenjob oder besonderen Lebenslagen (z. B. Elternschaft, zu pflegende Angehörige) erhalten von der Universität genügend Unterstützung.
Nein. Beratungsangebote sind von Anfang an nicht ausreichend ausgebaut (z. B. Antidiskrimierungsstelle) oder werden abgebaut (z. B. psychosoziale Beratung). Wenn es zur jeweiligen Lebenslage Beratungsangebote gibt, werden diese nicht ausreichend sichtbar gemacht. Eine hybride Teilnahme an Lehrveranstaltungen für diejenigen, die mit Care-Arbeit eingebunden sind, scheitert meist schon an der Infrastruktur. Eltern, Pflegende, Arbeitende verdienen es, sorgenfreier studieren zu können.
Studierendenwerk
Das Upgrade vom Semesterticket auf das 29-Euro-Ticket sollte weiterhin optional bleiben.
Nein. Wir zielen auf ein kostengünstigeres Ticket für alle Studierende ab. Es soll so erschwinglich sein, dass ein Upgrade nicht mehr optional sein muss. Bezahlbare Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln im gesamten deutschen Raum sollte angesichts von Klimakrise und nachhaltiger Verkehrswende längst eine Selbstverständlichkeit sein.
Das Studierendenparlament sollte gegenüber dem Studierendenwerk mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende einfordern.
Ja. Wir erleben leider auch in Bamberg eine reale Wohnungskrise, zu deren Lösung alle Akteur*innen ihren Beitrag leisten müssen. Damit wir nicht in Zukunft Münchener Verhältnisse befürchten müssen, muss das Studierendenwerk bereits jetzt zusätzlichen günstigen Wohnraum schaffen. Außerdem sollte dieser Wohnraum attraktiv genug sein, um nicht nur eine bezahlbare, sondern auch eine lebenswerte Option für Studierende zu sein.
Das Studierendenwerk Würzburg sorgt gut für den Bamberger Standort.
Nein. Zahlreiche Wohnungen des Studierendenwerks sind in desolatem Zustand (etwa Schimmelbefall in der Judenstraße), für Wohnheime werden Tutor*innen befristet zu weniger als 200 Euro monatlich bei „flexiblen“ Arbeitszeiten eingestellt, und es gibt nach wie vor nirgends Wasserspender. Die Mensen und Cafeterien lassen bei zuverlässigem veganem Angebot immer noch zu wünschen übrig. In der Kommunikation mit Studierenden werden Versprechen gemacht, die nicht eingehalten oder zurückgezogen werden. Wir begreifen es als unsere Aufgabe, das Studierendenwerk in die Pflicht zu nehmen, auch für Bamberg zu sorgen.